Der Schlüssel für die Lösungsentwicklung liegt in der heuristischen Kompetenz, also der Heuristik als der Kunst, Lösungen zu entwickeln. (Beachte: In der Psychologie wird der Begriff oft falsch gebraucht für Prozesse, die mit echter Heuristik nichts zu tun haben.) Buchempfehlungen: „Probleme lösen. In komplexen Zusammenhängen denken“ von R. Sell und R. Schimweg, „How to Solve It: Modern Heuristics“ von Z. Michalewicz und D. Fogel sowie „Strategies for Creative Problem Solving“ von H. Fogler, S. LeBlanc und B. Rizzo.
Über die allgemeine heuristische Kompetenz hinaus erfordern Projekte zuweilen eine spezifische Kompetenz für ihre Domäne, ihr System. Der ideale Problem-Löser ist daher jemand, der in der Lage ist, die Grundlagen jedes neuen Gebiets schnell zu lernen und dann dessen spezifische Eigenarten mit seiner heuristischen Expertise zu verbinden, um die beste Lösung für das Problem zu entwickeln. Mit dieser Meta-Kompetenz, beliebige Dinge schnell zu lernen, kannst du diese Ressource nutzen, um jede beliebige neue Kompetenz zu erwerben, die für das Problem nötig ist, an dem du gerade arbeitest. Deine autodidaktischen Fertigkeiten sind dein wertvollstes Werkzeug.
Als ersten Schritt im Lösungsentwicklungsprozess (was auch in Schritt 2 erfolgen könnte) ist es oft nötig, tiefer zu blicken als wie das Problem üblicherweise betrachtet wird, also seine Fassade zu transzendieren. Denn wie es meist wahrgenommen und beschrieben wird, ist oftmals Teil des Problems selbst. Ignoriere die Aura, das Narrativ, die mit dem Problem einherkommen mögen, und sehe es ungeschminkt, wie es wirklich ist — was mit einem breiten interdisziplinären Hintergrund am besten gelingen wird.
Sei pragmatisch in der Lösungsentwicklung, da auch die Wunschlösung, sei sie nun nur impliziert oder aber explizit beschrieben, tatsächlich ein Teil des Problems sein kann, ein Grund dafür, warum es nie gelöst worden ist, da es in der Form schlicht unmöglich sein mag in der realen Welt —man kann aber sicherlich den eigentlichen Wunsch hinter der Traumlösung erfüllen. Denke hier etwa daran, dass der Traum vom Fliegen sicher nie als solcher umgesetzt werden kann, da der Mensch nunmal weder Vogel noch Fledermaus ist, Menschen mit großer Kompetenz und Expertise aber ermöglicht haben, dass der Mensch mit verschiedenen Hilfsmitteln doch fliegen kann, und manche Computerspiele und Virtuelle-Realität-Anwendungen erfüllen wiederum andere Aspekte des Traums.
Pass aber auf, dass du nicht verloren gehst in den Welten der Abstraktion oder Fantasie, komme immer wieder zurück auf die Erde und bring dabei echte Lösungen mit.
Praktiziere eklektische Interdisziplinarität, das heißt, lerne mit einer offenen Einstellung von vielen verschiedenen Sachgebieten, ihre besten Elemente fokussierend, und dann wende diese frei fachübergreifend an, was oft starke synergetische Effekte erzeugen wird, das heißt, es wird stärker sein als die reine Summe der individuellen Teile.
Für die generelle Heuristik besonders wertvolle Gebiete sind etwa Ingenieurswissen verschiedenster Art, Computer-Programmierung und Software-Entwicklung, Mathematik, Logik und Linguistik.
Für den BWTT besonders relevante spezifische Gebiete sind etwa Soziologie, Psychologie, Psychotherapie, Ökonomie und Jurisprudenz, und auch Medizin, Survival und Security können sich hier als sehr nützliche Gebiete erweisen. Lerne zudem aus „Feindstudien“, schau dir an, wie die Gegenseite arbeitet, die viele der Probleme erzeugt, die wir lösen. Dies sollte mindestens Management, Marketing und Public Relations einschließen, kann aber auch darüberhinausgehen.
Etabliere und nutze Methoden, um effektiv und effizient mit Notizen zu arbeiten, und nutze Skizzen und Visualisierungen so viel, wie es dir hilft, die besten Lösungen zu entwickeln. Du kannst auch Simulationen nutzen oder sogar entwickeln, um deine Ideen zu evaluieren.
Eines der wichtigsten Mittel ist das Arbeiten mit dem Konzept der Finite State Machines (englisch für „endliche Zustands-Automaten“), was etwa über die Formalisierung SDL (Specification and Description Language, englisch für „Spezifikations- und Beschreibungs-Sprache“) erfolgen kann. Dies stellt sicher, dass die Lösung alle möglichen Ereignisse und Variablenwerte und ihre Effekte berücksichtigt und keine Ungewissheiten oder Lücken offenlässt. Stell dir dies als vollständiges Wenn-dies-dann-das-Netzwerk vor, das keinrlei lose, unbehandelte Enden aufweist.
Du kannst zum Entwickeln von Lösungen zudem verschiedene Kreativitätstechniken einsetzen, wie etwa die Mind-Maps (Assoziationsvisualisierungen) von Tony Buzan, die Six Thinking Hats (Sechs Denk-Hüte) von Edward de Bono oder die je asiatischen Godai-Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Wind, Leere) oder Gogyo-Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Metall, Holz), wie sie etwa von Stephen K. Hayes beschrieben werden, oder auch andere Techniken.
Heuristische Kompetenz
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Diese Artikel (der erste Post jedes Themas/Threads) sind alle enthalten in der Wissensschatz-PDF des Best-World-Forums, die du herunterladen kannst unter http://pdf.de.best-world.solutions. Hier im Forum können die Artikel diskutiert werden, du kannst Fragen zu ihnen stellen, Korrekturvorschläge oder andere Verbesserungsvorschläge machen und so weiter. (Die Diskussionen selbst werden nicht mit in die PDF aufgenommen.)
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